"Weißbräu" - Hofbräuhaus von DeggendorfNach dem Besuch der Donau-Landesgartenschau lohnt sich ein Abstecher in die Deggendorfer AltstadtWer eine blühende Welt liebt, der sollte sich den Besuch der Landesgartenschau in Deggendorf an beiden Ufern der Donau nicht entgehen lassen, die noch bis zum 5. Oktober ihre Pforten täglich von 9 – 19 Uhr geöffnet hat. Und bekanntlich macht ein stundenlanger Rundgang auch hungrig und vor allem durstig. Sicherlich gibt es auf dem Gelände der Donaugartenschau Verpflegungsstationen, aber wer an einem Ausflugstag auch der historischschmucken Altstadt einen Besuch abstatten will, dem kann ein guter Tipp für eine Traditionseinkehr gegeben werden. Denn: Was für die Münchner ihr Hofbräuhaus ist, ist für die Deggendorfer „ihr Weißbräu“ in der Bräugasse 8, nur ein paar Schritte vom alten Rathaus entfernt.
Hier feiert nämlich die alte Gastwirtsherrlichkeit noch fröhliche Urständ’, ist der Stammtisch täglich gut besetzt und ist es üblich, dass man sich selbst an den anderen Tischen zusammensetzt – auch wenn man den Tischnachbarn nicht kennt. Wenn auch das Bayer-Weißbier seit 1996 nicht mehr im Hause selbst, sondern seit zwei Jahren im Lohnbrauverfahren in der Wolferstetter Brauerei gebraut wird, geschieht dies nach der traditionsreichen Bayer-Weißbier-Rezeptur und ist mit einer Stammwürze von 5,2%Alkohol ein Bier für jeden trinkfreudigen Anlass. Wurden um1900 in der Donaustadt noch zwölf Brauereien gezählt, gab es 1977 dann nur noch eine: den „Weißbräu“, der trotz Maschineneinsatz noch handwerksmäßig braute und der modernen Brautechnik abschwor. Die Seele des Hauses ist die Pächterin Claudia Denk, die auch heute noch gerne mitkellnert und mit vielen ihrer Gäste auf Du und Du ist – das auch mit dem Hausbesitzer Günther Karl, einem Multi-Unternehmer aus dem waldlerischen Innernzell. Vier Köche sorgen sich um das Wohl der Gäste: Daniel Liebhold, Franz Arbinger, Martin Gerhartinger und Manuela Peter. Sie halten vor allem das Fähnlein der weiß-blauen Küche hoch und viele Gäste behaupten, dass hier die besten Schweinebraten ( 8,50 Euro mit Reibeknödel und Sauerkraut) weitum auf den Tisch kommen. Die Speisekarte ist nicht überkandidelt, die Preise moderat, die Lebensmittel kommen zumeist aus der Region zwischen Donau und Wald. Käsespätzle mit kleinem Salat werden für 7,80 Euro, gesottener Rindertafelspitz für 10,90 Euro und der Wiener Zwiebelrostbraten zu 16,80 Euro angeboten. Für den kleinen Hunger empfiehlt sich das hausgemachte Lüngerl mit Semmelknödel (6,80 Euro), eine Knöcherlsülze (5,60 Euro) oder eine Pfannkuchensuppe (2,90 Euro). Und wer davon nicht satt werden sollte, kann sich als Nachspeise Palatschinken mit Eis, Schokolade und Sahne (5,60 Euro) servieren lassen.
Gleich hinterm Gasthaus wurde vor ein paar Jahren ein Biergarten geschaffen, lässt es sich – ungestört vom Verkehrslärm – inmitten der Stadt entspannend unter Kastanien sitzen, können sich die Kinder im Blickfeld der Eltern auf dem Kinderspielplatz tummeln. Und besonders bequem für die „Weißbräu“-Gäste ist die Tatsache, dass man sich, von der Rosengasse herkommend, direkt am Wirtshaus einen Stellplatz aussuchen kann, also eine zeitraubende Parkplatzsucherei entfällt.
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